Pfadfinden in Deutschland

Unser Bund

Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP) ist mit etwa 30.000 Mitgliedern der größte überkonfessionelle Pfadfinder*innenverband Deutschlands. Seit 1976 leistet er Jugendarbeit im ganzen Bundesgebiet. Mehr über den BdP erfahrt ihr auf www.pfadfinden.de.

Gemeinsam mit dem Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP), der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), der Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG) und dem Bund Moslemischer Pfadfinder und Pfadfinderinnen Deutschlands (BMPPD) ist der BdP in den Ringen deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände (rdp) organisiert und als Mitglied in den beiden Weltverbänden (WAGGGS und WOSM) Teil der globalen Pfadfinder*innenbewegung.

Pädagogik

Lernen? Das klingt ja nach Schule. Ach was! Wir vermitteln Kindern und Jugendlichen Spaß am Lernen. Weil wir ihnen spielerisch beibringen, etwas zu probieren, etwas zu wagen, sich selbst und die Welt zu entdecken. Und hinterher schlauer zu sein als vorher.

Es geht auch mal was schief. Macht nichts! Aus Fehlern lernt man schließlich. Natürlich achten wir auf Sicherheit und darauf, dass niemand zu Schaden kommt. Aber wir rufen nicht permanent "Achtung!" oder "Pass auf!", sondern ermuntern dazu, sich selbst besser einschätzen zu lernen und in schwierigen Situationen einen Ausweg zu finden. Wie kriege ich es bloß hin, dass das blöde Feuer nicht dauernd ausgeht? Wo um Himmels willen auf der Karte sind wir denn jetzt genau?

Bei uns können Jugendliche auch lernen, anderen etwas beizubringen. Sich zu trauen, eine Gruppe zu leiten, eine Fahrt zu organisieren, ein großes Zeltlager zu stemmen - im Team, mit anderen. Nur so kann eine Gesellschaft funktionieren: Wenn wir junge Menschen dazu erziehen, selbständig zu sein, auf andere zu achten und Verantwortung für sich, die Gruppe deren Handlungen zu übernehmen. Und dies stärkt - ganz nebenbei - das Selbstbewusstsein der Jugend.

Mehr über unsere pädagogischen Grundsätze und Werte erfahrt ihr in der Pädagogischen Konzeption.

Die Kluft

Kluft tragen gehört zum Pfadfinder*innenleben genauso dazu wie Lagerfeuer, Singen, Zelten und Wandern. Die Kluft tragen wir Pfadfinder*innen als Zeichen unserer Zusammengehörigkeit bei allen Unternehmungen, Treffen, Aktionen und vor allem auf Fahrt.

Mit der Kluft muss sich niemand ausgegrenzt fühlen, nur weil sie*er nicht die neusten Marken trägt. Alle haben eine gemeinsame Kleidung und treten so als Teil einer Gemeinschaft auf. Die auffällige Kluft ist Türöffner bei der Schlafplatzsuche auf Fahrt und manchmal kommt es durch sie zu spontanen Einladungen und Begegnungen. Im BdP tragen wir ein blau-gelbes Halstuch und ein dunkelblaues Hemd. Bei den Wölflingen ist das Halstuch einfarbig gelb.

Geschichte

Die Pfadfinderbewegung wurde 1907 von Lord Robert Baden-Powell gegründet und kam 1911 nach Deutschland. Die ersten Gruppen für Pfadfinderinnen entstanden kurze Zeit später und wurden ab 1910 von Agnes Baden-Powell und später von Lady Olave Baden-Powell geleitet.

Parallel dazu entwickelte sich seit der Jahrhundertwende die Wandervogelbewegung in Deutschland. Nach dem Ersten Weltkrieg erlebten Pfadfinder*innen und Wandervögel eine Blütezeit, die jedoch während der Nazi-Diktatur drastisch beendet wurde. Alle Gruppen, die sich nicht der Hitler Jugend anschlossen hatten, wurden ausnahmslos verboten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten sich an vielen Orten alte Gruppen neu und zogen neue Mitglieder an. In der Pfadfinder*innenbewegung etablierten sich die konfessionell gebundenen und ein überkonfessioneller Bund - der Bund Deutscher Pfadfinder. Schnell wuchs der BDP auf mehrere 10.000 Mitglieder an.

Nach internen Zerwürfnissen über die Ausrichtung des Bundes verließen im Laufe der Zeit viele Gruppen den BDP und gründeten eigene Bünde. Im Jahr 1972 spaltete sich der Bund der Pfadfinder vom Bund Deutscher Pfadfinder ab und schloss sich 1976 mit dem Bund der Pfadfinderinnen zusammen. So entstand der heutige Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder.