KfS 2k17

Eine Stimme zum KfS von Helena (Stamm Turtle):

Freitag, der 6. Oktober. Eigentlich wollte ich heute auf ein HGich.T-Konzert, aber daraus wird wohl leider nichts, denn heute geht der KfS los, zumindest für’s Team. Ich packe also schnell meine Sachen, poste ein letztes Musically, schreibe noch fix einen Hasskommentar unter das letzte Julian Bam Video und gebe in meinem WhatsApp-Status an, dass ich erst am 16.10. wieder erreichbar bin. Dann schwinge ich mich in meinen geleasten 3er-BMW und heize mit 200 Sachen Richtung Homberg/Ohm. Dort angekommen wartet schon der Rest des Teams auf mich: Holger der hübsche Herzensbrecher, Tanja die totalitäre Töpferin, Alisa das angeregte Aktmodell, Phine die phantastische Photographin und Kris der kritische Kirschkernweitspucker.

Wir richten uns erst mal ein, ballern uns ’ne Ladung feinsten Starbucks-Soja-Karamell-Chai-Latte rein und machen uns ans Content producen. Bis die Teilnehmenden kommen und der Kurs wirklich startet, gibt es nämlich noch so einiges zu tun. Zutiefst erschöpft krabbeln wir am Abend in unsere Kothe, denn wie Pietro Lombardi schon sagte: „Wenn isch misch zwischen Sarah Engels und ´nem Schlafsack entscheiden müsste, würd‘ isch mit Schlafsack pennen hahaha LOL !!1!“

Am nächsten Tag kommen unsere Follower auf den Berg gesteppt. Bei einem kräftigen Haufen Kürbis-mit-Irgendwas[1] erklären wir ihnen den Ablauf der nächsten drei Tage. Aus den Erfolgsrezepten von „Das Dschungelcamp“ und „Die strengsten Eltern der Welt“ haben wir unser eigenes Konzept erarbeitet: Fünf bis sechs sich völlig fremde Menschen laufen bei ewig schlechtem Wetter durch eine völlig fremde Gegend… und das alles ohne Google Maps. Krass oder?!

Nach einem Haufen Kürbis-mit-Irgendwasgeht´s dann auch schon wieder los: Unsere drei Kurssippen, Die Schnieken Swäggger, Das AntiSocialNetwork und Grasfaserkabel werden auf fahrbarem Untersatz hinaus in die Wildnis gebracht und dort ausgesetzt.

Für uns heißt das, erst mal in Ruhe weiterarbeiten und zwischendurch unsern eigenen Feuertisch aufbauen und so vergingen die Tage wie im Flug…

Am Morgen des 10. Oktober geht die Sonne über den Hügeln Hombergs mit einer Motivation auf, welche kaum in Worte zu fassen ist. Uns selbst geht es ähnlich, und auch die Teilnehmenden kommen ausgeschlafen und arbeitswillig angetrabt. Also erst mal Kothen und Feuertische aufbauen, dem Ganzen dann zuschauen, wie es wieder einstürzt, weil man sich wohl bei der Planung um ein paar wenige Höhenmeter[2] verschätzt hat. Im Anschluss dann noch mal einreißen, weil die Ausrichtung nach Nord-Nord-Osten doch nicht so beliebt, und weil große Nachfrage nach weiteren Verbesserungen und Sondergadges besteht. Und dann fehlen immer noch zwei Jurten…Naja…. Hauptsache Alessio geht’s gut!

One Eternity later können wir dann endlich mit dem eigentlichen Kurs starten: In der Gossip-Runde aka Fahrtnachbereitung können wir uns einen Überblick über die letzten 67 Stunden unserer Teilnehmenden verschaffen.[3] Um den Tag dann ausklingen zu lassen gibt es noch eine echt wacke Lichterspur und eine flye Singerunde. Dazu kommt, aus den tiefsten Winkeln des Umlandes, unsere gute Fee Luis der listige Lustmolch mit seiner Klampfe vorbei. Außerdem ist unsere Küche mittlerweile mit von der Partie: Saskia der sündige Sittenstrolch und Hanna die herrliche H.[4]

Der Mittwoch beginnt mit unserer „Haters gonna Hate“-Einheit[5]: Lernen wie man andere richtig beschimpft, und das nicht nur online sondern auch im Real Life. Außerdem natürlich: Selbst mit Hater*innen-Attacken umgehen.[6] Weiter geht´s mit einem How To guten Content für die eigenen Sippenstunden producen.[7] Und dann – die Weltneuheit des Jahrhunderts: Das Homberger Hexagon. Ganz einfach Sippenstunden fertig ausplanen, um sie zu Hause nur noch durchführen zu müssen. Also LOCKER EASY um es mit Haftbefehls Worten zu sagen. Zum Runterkommen und neue Energie sammeln treffen wir uns mittags auf Moloko und Shisha.[8] Auf Wunsch der Teilnehmenden beschäftigen wir uns noch mit „Problemkindern“ also Kinder die mit ADHS, Depressionen etc. struggeln. Dann werfen wir noch einen Blick auf Ideale und Rollenbilder.

Am nächsten Morgen starten wir mit dem Stimmungskiller sexualisierte Gewalt, #meetoo. Dann gibt es in einer T-Runde eines der Themen „Rechtliches“, „Pfadi-Life-Balance“ oder „Konflikte und Lösungen“. Wer zwischendurch vor lauter Intellektualität auch den Wunsch verspürt, mal wieder richtig die Sau raus zu lassen, kann dies auf unserer Twitter-Wall tut. Einfach Username erstellen, Gerüchte in die Welt setzen, Memes posten und das alles mit möglichst vielen Hashtags versehen. Außerdem gibt es jeden Tag ein Pic Of The Day, dank unserer hyper modernen Polaroid-Kamera. Um das Ganze zu vervollständigen, kann jede*r einzelne Teilnehmende Likes sammeln. Für besonders witzige Aktionen oder nach dem Prinzip der Willkür teilen wir also kleine Daumen aus, welche am Ende des Kurses sippenweise gezählt werden.

Nach ’ner ordentlichen Shishadampferei (ich persönlich präferiere die Geschmackssorte ‚grüner Apfel‘) geht’s an das erste Großspiel. Dafür haben wir uns ein paar extra Follower gekauft, die seit heute Mittag auch bei uns auf dem Platz zelten. In einem spannenden Postenlauf müssen wir verschiedene kleine Aufgaben erledigen und einen Haufen Koks kaufen. Wie genau das alles zusammenhing kann ich im Nachhinein auch nicht mehr so ganz erklären. Hab mir wohl ’ne Nase zu viel gegönnt. Nach dem Abendessen gab es dann noch das Nachtgeländespiel von Grasfaserkabel. Als Hacker müssen wir in zwei Mannschaften so viele USB-Sticks mit nützlichen Daten sammeln wie nur möglich. Allerdings gibt es da ein paar Leute, denen unsere WikiLeaks-Aktion nicht so gut gefällt, und wie das im echten Leben so ist, trägt man diese Streitigkeiten halt mit bloßen Fäusten im dunklen Wald aus.

Weil wir von der ganzen Action nicht genug bekommen können, gibt’s dann am nächsten Tag direkt das Geländespiel der Schnieken Swäggger: Bibi von Bibis Bauty Palace und Dagi Bee haben ’nen fetten Bitchfight um den YouTube-Thron am laufen. Was bleibt einem also anderes übrig als sich mal gegenseitig ’ne Abreibung mit Deo und Schlagsahne zu verpassen? In der Failcompilation lassen wir dann jeden, der nicht schon gerade mit dem Gesicht im Schlamm gesteckt hat, auf die Schnauze fallen. Es geht darum, seine Fähigkeiten im Umgang mit Eltern zu verbessern. Dafür haben wir uns ein paar nette Fake-Eltern eingeladen, um unsere Teilnehmenden mal ein bisschen in die Mangel zu nehmen. Um wieder auf die Beine zu kommen, durften für den Abend Besucher*innen eingeladen werden.

Damit sind wir auch schon fast am Ende angekommen. Um die Niceigkeit vong Kurs her noch ins Unendliche zu steigern, können die Teilnehmenden jetzt noch eine komplette Fahrt ausplanen, um diese im nächsten Jahr mit ihrer Sippe durchzuführen. Und weil wir alle die ganze Woche so fly am been waren, lassen wir den Kurs jetzt mit einem großen Fest ausklingen.

Am Sonntag wird dann leider schon wieder abgebaut. Ein letztes Mal steigen wir aus dem Bett, drehen den Swag auf, schauen kurz in den Spiegel, sagen „Whaat uuupp“. Es gibt noch ein Meet’n’Greet für das Team mit einigen von ihren Fans, die letzten Moloko-Dosen werden vernichtet und dann müssen wir uns auch schon verabschieden… Leider kann der Wunsch nach WLAN nicht gegen das Pfadi-Fernweh anstinken…[9]

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Stay fresh & peace out

Helena

*In diesem Text befinden sich diverse Lügen und Übertreibungen. #fakenews #wastrumpkannkannichschonlange #realtalkisout #grüßegehenrausanbreitbart #derböhmermanndarfdasauch #toomuchisneverenough #dankemerkel #prayforlöwenherz

[1] Blähungsgarantie pur

[2] Mindestens fünf

[3] Hiernach wurde übrigens ein Film mit James Franco gedreht, weil die Amerikaner*innen bekanntlicherweise aber so überheblich sind, haben sie kurzerhand mal 127 Hours draus gemacht. Unverschämtheit!

[4] Nein, Alliterationen à la Bauer sucht Frau kommen niemals aus der Mode

[5] Kritik-Einheit

[6] Hauptquelle hierzu das Exklusiv-Interview mit der BRAVO: ‚Selena Gomez über ihre Hater: „Die Leute tun mir leid.“‘ (22/2015, EVT 14. Oktober)

[7] Gutes Programm

[8] Moloko ist die neue Limonade auf reiner Basis von Wasser und Zucker. Durch diese erstmalige Kombination erfrischt Moloko auf eine ganz Neue und außergewöhnliche Art. Außerdem kann man das Zeug gut mit Alkohol mischen. (http://www.drinkmoloko.de)

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